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Anlage 2 HebBO NRW
Berufsordnung für Hebammen
Landesrecht Nordrhein-Westfalen

Anhangteil

Titel: Berufsordnung für Hebammen
Normgeber: Nordrhein-Westfalen
Amtliche Abkürzung: HebBO NRW
Gliederungs-Nr.: 2124
Normtyp: Rechtsverordnung

Anlage 2 HebBO NRW

zu § 7 Absatz 4 HebBO NRW

Berufsaufgabenbezogene Fortbildungen

Unter berufsaufgabenbezogenen Fortbildungen sind Inhalte zu verstehen, die aktuelle, insbesondere evidenzbasierte Erkenntnisse sowie vertieftes Wissen zur Erweiterung der Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Aufgabenbereichen der Hebammentätigkeit (Schwangerschaft, Geburtshilfe, Wochenbett und Stillzeit sowie Notfallmanagement) vermitteln.

Erfasst werden insbesondere:

Schwangerschaft

-

Schwangerenvorsorge (auch Mutterschaftsrichtlinien)

-

Abgrenzung von physiologischen und pathologischen Schwangerschaftsverläufen

-

Schwangerschaftsbeschwerden und deren Behandlung oder Linderung

-

Geburtsvorbereitung, Kursleitung

-

Schwangerschaftsgymnastik, Bewegung in der Schwangerschaft

-

Ernährungsberatung der Schwangeren, insbesondere zur Prophylaxe von Adipositas, Hypertonie und fetaler Makrosomie

-

Psychohygiene

-

Rauchentwöhnung

-

Information zur Pränataldiagnostik

-

Maßnahmen zur Verringerung von Ängsten

-

Maßnahmen zur Prävention von Frühgeburten

-

Schwangerschaftsbedingte Erkrankungen (zum Beispiel Gestationsdiabetes, schwangerschaftsindizierte Hypertonie)

-

Begleitung und Unterstützung der Eltern-Kind-Beziehung (Bindungsförderung)

-

Dokumentation

Geburtshilfe

-

Förderung der physiologischen Geburt, hebammengeleitete Geburtshilfe

-

Einschätzung des Geburtsfortschrittes und des kindlichen Wohlbefindens

-

Bedeutung von Geburtsschmerz; nicht-medikamentöse Schmerzbehandlung

-

Gebärhaltungen, Wassergeburt

-

Bonding und Stillförderung nach der Geburt

-

Versorgung eines Dammschnittes oder -risses

-

Risikoeinschätzung und Risikomanagement

-

Notfallmanagement in der (hebammengeleiteten) Geburtshilfe

-

ungeplante Hausgeburt

-

Dokumentation und Haftung in der Geburtshilfe

-

Einbeziehung von Vätern und anderen Angehörigen in die Geburtsarbeit

Wochenbett und Stillzeit

-

Wochenbettbetreuung und -pflege

-

Prävention von Rückbildungs- und Wundheilungsstörungen

-

Stillberatung, -förderung, -anleitung

-

Säuglingsernährung im ersten Lebensjahr

-

Stillen unter erschwerten Bedingungen (zum Beispiel Mehrlinge, Frühgeborene, Säuglinge mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten)

-

Hebammenhilfe für Mütter mit psychischen Erkrankungen

-

Interdisziplinäre Betreuung von vulnerablen Mutter-Kind-Paaren

-

Förderung der Eltern-Kind-Beziehung unter Einbeziehung von Erkenntnissen aus der Bindungsforschung

Frühkindliche Entwicklung

-

Prophylaxe von postpartalen Infektionen

-

Informationen zu aktuellen Impfempfehlungen für Säuglinge

-

Prävention des plötzlichen Säuglingstodes

-

Informationen zur Unfallverhütung und Erste-Hilfe-Maßnahmen beim Kind

-

Beratung zur Familienplanung und Schwangerschaftsverhütung

-

Beckenboden- und Rückbildungsgymnastik

-

Hebammenhilfe und Trauerbegleitung bei verstorbenem Baby

Notfallmanagement

Hebammen arbeiten vorrangig im Bereich der physiologischen Verläufe von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Jedoch ist ständig mit dem Eintritt einer latenten oder akuten Notsituation zu rechnen, die erkannt und adäquat behandelt werden muss. Zu unterscheiden sind Notsituationen, die das Kind betreffen und solchen, die die Mutter betreffen.

Kindliche Notfälle, insbesondere:

-

unerwartete Frühgeburten

-

intrapartale Notfallsituationen

-

unerwartete Beckenendlage

-

Nabelschnurvorfall

-

vorzeitige Plazentalösung

-

Schulterdystokie

-

Amnioninfektionssyndrom

-

Fehlbildungen

-

Atemnotsyndrom

-

Reanimation des Neugeborenen

-

Erstversorgung kindlicher Geburtsverletzungen.

Mütterliche Notfälle, insbesondere:

-

Blutungen während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett

-

Hypertensive Erkrankungen, Eklampsie, Präklampsie/HELLP-Syndrom

-

Thrombose, Embolie

-

Infektionen während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett

Sonstiges

Sensibilisierung im Umgang mit Intergeschlechtlichkeit bei Neugeborenen und Säuglingen. Die Fortbildungsangebote sollten interprofessionell ausgerichtet sein

Qualitätsmanagement und Beteiligung an Qualitätssicherung in der Hebammenhilfe

-

Haftungs- und Rechtsfragen

-

berufspolitische Rahmenbedingungen und Abrechnungsmodalitäten

-

Gesprächsführung und Beratungsstrategien

-

Komplementärmethoden, wie zum Beispiel Akupunktur, Homöopathie, Fußreflexzonentherapie, Yoga

Fortbildungsangebote können berufsübergreifend angelegt sein.



/Gesetze des Bundes und der Länder/Nordrhein-Westfalen/HebBO NRW,NW - Hebammenberufsordnung NRW/Anhang/
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